Die Story von Lou

Ich habe herausgefunden, dass ich nicht Hetero bin als ich 11 Jahre alt war. Damals hat eine Klassenkameradin einfach so gesagt „Lou, ich kann mir richtig gut vorstellen, dass du später mal eine Frau hast“ und ich habe einfach gesagt, ohne jemals vorher darüber nachgedacht zu haben „das kann ich mir auch vorstellen“ seid dem haben wir und jede Schulpause zusammen gesetzt und unsere Sexualität herausgefunden. Es war ein unglaublich toller Austausch, mit einer unglaublich tollen Person, mit der ich auch heute noch viel Kontakt habe.

Damals waren wir der Meinung, dass wir beide Bi sind. Allerdings konnte ich nicht Unterscheiden, ob ich einen Jungen einfach schön finde, oder ob ich wirklich richtig in ihn verliebt war. (Ich war damals erst in ein Mädchen verliebt gewesen, der Rest waren einfach nur schöne Jungs bei denen ich mir eingeredet habe mit ihnen zusammen sein zu wollen, leider haben wir dann irgendwann aufgehört so intensiv über Sexualität zu reden. Also habe ich als ich 13 war selber herausgefunden, dass es einen Unterschied gibt, zwischen Jungs schön finden und sie attraktiv finden.

Also habe ich als ich 13 war auch herausgefunden, dass ich lesbisch bin. Dann habe ich wieder mehr angefangen mit der Freundin zu reden, mit der ich damals den Anfang gesetzt habe. Irgendwann habe ich mich gut genug gefühlt um mich erst bei meiner Schwester (sie ist Bi, also habe ich mir da keine Sorgen gemacht) zu outen und später bei meinem Vater, der mich einfach gefragt hat, warum ich denn ein Regenbogenarmband anhabe. Später habe ich mich bei meiner Mutter geoutet. Das lief alles völlig entspannt ab, da meine Schwester schon die Vorarbeit gemacht hat :). Mein Vater ist ab und zu ein bisschen nervig und sagt Dinge wie „Ja, das kannst du ja später mit deinem Mann…“ und ähnliches, woraufhin ich dann sage „ich werde nie einen Mann haben..“ und er dann ein bisschen genervt reagiert. Trotzdem steht meine Familie auch jetzt noch total hinter mir und meiner Freundin :).