Die Story von Miriam

Ich bin tatsächlich erst 2023 rausgekommen. Die ersten, denen ich es erzählt habe, waren meine Geschwister. Wir stehen uns nicht wahnsinnig nah, aber sie sind die Personen, denen ich am meisten auf dieser Welt vertraue. Ihre Reaktion war auch sehr entspannt. Ein Achselzucken und ein „Okay“. Für mich war das die beste Reaktion, die sie mir hätten geben können. Sie haben es akzeptiert und keine Welle draus gemacht. (Zugegeben, es hat auch geholfen, dass alle von ihnen selbst nicht hetero sind)

Meine Mutter hat kurz gestutzt, es dann aber abgenickt. Ihre Sorge war, dass es vielleicht etwas schwieriger für mich werden würde, einen Partner zu finden, aber wir sind eine Familie und sie liebt mich wie ich bin. Die Reaktion meines Vaters habe ich kommen sehen, auch wenn sie deswegen nicht weniger frustrierend war. Im Prinzip war seine Antwort „Nenn dich ruhig, wie du willst, aber bleib offen, das kommt noch.“ Denn nein. Das kommt nicht mehr. Ich bin 24 und finde den Gedanken, mit jemand anderem auf diese Art zusammen zu kommen extrem abschreckend. Aber ich habe weder die Energie noch die Lust, mit ihm über meine nicht vorhandene Sexualität zu diskutieren. Soll er doch auf „das Erwachen“ warten, ich leb solange mein Leben.